»Erste Hilfe«

5 Minuten, die entscheiden


Jeder kann helfen

 

Gefahr erkennen und Ruhe bewahren, auf Selbstschutz achten, absichern und helfen. Gerade in der Hektik kann erste Hilfe überfordern. Erst recht, wenn der letzte Erste Hilfe Kurs schon länger her ist. Ein paar Hilfestellungen finden Sie hier. Wir raten jedoch dazu, alle zwei Jahre die erste Hilfe aufzufrischen, z.B. beim Deutschen Roten Kreuz in Erkelenz. Ihre Hilfe kann im Ernstfall Leben retten.


Verhalten & Maßnahmen



Auffinden einer Person


Sie sehen ein verletzte oder in Note geratene Person? Handeln sie immer ruhig und bedacht und denken sie an Ihren Eigenschutz, handeln Sie so:

 

  • Erkennen Sie, was geschehen ist und
  • überlegen Sie, welche Gefahren Ihnen und der in Not geratenen Person noch drohen können.

Sichern Sie zunächst sich (z.B. durch das Anlegen einer Warnweste) und die Unfallstelle (auf Straßen etc. durch aufstellen eines Warndreieckes).

Danach kümmern Sie sich um die aufgefundene Person:

  • Prüfen Sie, ob die Person bei Bewusstsein ist
  • Überprüfen Sie ggfs. die Atmung
  • Führen Sie ggfs. dis stabile Seitenlage durch
  • Wählen Sie den Notruf
  • ggfs. Herz-Lungen-Wiederbelebung durchführen
  • Betreuung der Person bis der Rettungsdienst die ablöst

Überprüfung des Bewusstseins


Überprüfen Sie zunächst ob die Person bei Bewusstsein ist. Sprechen Sie die Person laut an, und rütteln Sie vorsichtig an den Schultern.

Reagiert die Person nicht und ist die Muskulatur erschlafft, ist die Person bewusstlos. Hier besteht akute Lebensgefahr.

Weitere Maßnahmen:

  • Laut um Hilfe rufen, sprechen Sie umherstehende /-gehende Leute direkt an ("Sie in der roten Jacke")
  • Überprüfen Sie die Atmung:
    • Neigen Sie die Kopf vorsichtig nach hinten (machen Sie die Atemwege frei)
    • Atemkontrolle durch Sehen, Hören und Fühlen
      • Hebt und senkt sich der Brustkorb (Sehen)?
      • Hören Sie Atemgeräusche wenn Sie sich über Mund und Nase beugen?
      • Ist der Luftstrom auf Ihrer Wange spürbar?
      • Prüfen Sie längstens 10 Sekunden die Atmung
  • Ist die Atmung vorhanden ?
    • Bringen Sie die Person in die stabile Seitenlage
    • Setzen Sie den Notruf ab
    • Ggfs. die Person zudecken und warten bis der Rettungsdienst eintrifft, Betreuung der Person.
  • Ist keine Atmung vorhanden?
    • Starten Sie die Herz-Lungen-Wiederbelebung (30:2)

Notruf


112 - Diese Notrufnummer gilt europaweit und kann über das Mobiltelefon auch in vielen Staaten außerhalb von Europa verwendet werden. Informieren Sie sich vor einem Auslandsaufenthalt über die dort geltende Notrufnummer, für alle Fälle.

 

Zögern Sie nicht, den Notruf zu wählen, sobald sie unsicher sind, ist dies die richtige Wahl. Bei Notfällen ist eine frühzeitige Alarmierung von entscheidender Bedeutung.

 

Bleiben Sie so lange am Telefon, bis die Leitstelle auflegt. Legen Sie niemals zuerst auf, warten Sie alle Fragen ab:

  • Wo befinden Sie sich gerade?
    • Geben Sie möglichst genaue Angaben zu Ihrem Standort (Straße, markante Stellen, Etagen etc.)
  • Was ist genau geschehen?
  • Wie viele Personen sind betroffen
  • Welche Verletzungen / Symptome liegen vor
  • Ist die Person ansprechbar? Besteht ggfs. Lebensgefahr?

Manche Leitstellen geben Ihnen Hilfestellungen per Telefon und leiten Sie telefonisch an.

Es gilt: Keine Angst, bei Erster Hilfe können Sie nichts falsch machen!

 

Nur ein Fehler kann gemacht werden: Missbrauch der Notrufnummer z.B. durch Täuschungsanrufe oder durch Nutzen der Notrufnummer bei keinem offensichtlichem Notfall.

 

Die Notrufnummern in Deutschland lauten
Notruf und Feuerwehr: 112

Polizeit: 110


Betreuung


Sie haben die Person erstversorgt und den Notruf gewählt. Nun heisst es abwarten, wie die Sanitäter eintreffen.

Lassen Sie die Person in keinem Fall alleine. Bleiben Sie bis zum Eintreffen der Einsatzkräfte bei dem Verunfallten und gehen Sie erst, wenn eine Einsatzkraft Sie "ablöst".

 

Beruhigen Sie die Person, sagen Sie dass sie da sind und da bleiben, bis Hilfe da ist. Informieren Sie die Person über die vorgenommenen Maßnahmen.

 

Schirmen Sie die Person vor Zuschauern und Gaffern ab. Weisen Sie diese freundlich aber bestimmend zurück, beziehen sie Schaulustige mit in die erste Hilfe ein, z.B. durch weitere Absicherungen etc.

 

Suchen Sie vorsichtig Körperkontakt, dies kann als angenehm und beruhigend empfunden werden. Halten Sie beispielsweise die Hand oder die Schulter, begeben Sie sich auf gleiche Höhe des Betroffenen.

 

Sprechen Sie und hören Sie dem Betroffenen zu. Seien Sie ein geduldiger Zuhörer, fragen Sie ruhig, ob Sie jemanden verständigen sollen.

 

Bleiben Sie bei aller Aufregung vor allem ruhig und überlegt, dies gibt der betroffenen Person mehr Sicherheit und hilft Ihnen bedacht zu handeln.

 


Herz-Lungen-Wiederbelebung


Sofern Ihnen ein funktionstüchtiges Defibrillationsgerät (AED) zur Verfügung steht, holen Sie sich dieses zur Hilfe und setzen es ein. Sie können nichts falsch machen, das Gerät gibt Ihnen genauste sprachliche Anweisungen, denen Sie einfach folgen müssen.

 

Die Person reagiert weder auf Ansprache und Anfassen? Es ist keine normale Atmung vorhanden? Dann handelt es sich um einen Kreislaufstillstand. Gehen Sie wie folgt vor:

 

  • Notruf 112 absetzen
  • Sofern AED vorhanden, schließen Sie das Gerät an und folgen Sie den Sprachanweisungen, sofern mehrere Helfer vor Ort sind, beginnt einer schon mit der Herz-Lungen-Wiederbelebung bis das AED-Gerät angeschlossen und Einsatzbereit ist.
  • Ist kein AED-Gerät vorhanden?
    • 30x Herzdruckmassage
    • 2x Atemspende
  • Herzdruckmassagen und Atemspenden im Wechsel durchführen, bis der Rettungsdienst angekommen und die Maßnahmen übernimmt. Machen Sie in jedem Fall so lange weiter, bis der Rettungsdienst Ihnen sagt "aufhören" oder "Wir übernehmen" oder der Betroffene wieder beginnt zu atmen.

Herzdruckmassage:

  • Knien Sie sich neben des Betroffenen in Höhe des Brustkorbes, achten Sie auf einen festen Untergrund.
  • Platzieren Sie Ihren Handballen auf das untere Drittel des Brustbeins (Mitte des Brustkorbs)
  • Der andere Ballen setzt fest auf die erste Hand auf.
  • Lassen sie die Arme gestreckt und drücken Sie den Brustkorb des Betroffenen durch Gewichtsverlagerung Ihres Oberkörpers etwa 6 cm tief ein (Arbeitsfrequenz: 100-120/Minute)
  • Singen Sie im Takt z.B. Staying Alive (Bee Gees) oder Highway to Hell (AC/DC)

Atemspende:

  • Durch Überstrecken des Kopfes nach hinten, und das leichte Anheben des Kinns machen Sie die Atemwege frei.
  • Mund öffnen, normal einatmen und die Lippen dicht auf den Mund der Person pressen, über den Zeitraum von einer Sekunde gleichmäßig in den Mund blasen so dass sich der Brustkorb hebt.
  • Wiederholen sie dies, nachdem Sie kurz den Kopf zur Seite drehen und einatmen, achten Sie dabei ob sich der Brustkorb wieder senkt.
  • Nach 2 Atemspenden setzen sie die Herzdruckmassage fort.

Setzt wieder eine Atmung ein, bringen Sie die Person in die stabile Seitenlage und betreuen und beobachten Sie die Person bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes